Schwulentreffs 2019
In der heutigen Zeit sind die Möglichkeiten einfacher denn je sich zu treffen. Unzählige Kommunikationskanäle sowie öffentliche Veranstaltungen haben ein rießiges Angebot geschaffen. Unabhängig von der Frage nach der allgemeinen Akzeptanz der Gesellschaft ist dies ein wahrer Fortschritt.
Online besteht eine große Vielfalt an Dating Apps. Man kann individuell angeben, welche Charaktereigenschaften man bevorzugt und welcher Typ optisch einem am meisten gefällt. Wer sich in unmittelbarer Nähe aufhält, wird gleich dazu angezeigt.
Die Nachteile von Online-Apps sind wie so oft im Netz, dass falsche Identitäten hinter den Profilen stecken können. Ein weiteres Problem besteht darin, dass billige Anmachen ungehemmter passieren können als in echt. Schnell werden Bilder von Geschlechtsteilen versendet ohne dass der andere User danach gefragt hat.
Apps und Online
Für schnelle Sex-Verabredungen sind Dating Apps bekannt und genießen deswegen auch bei vielen einen schlechten Ruf. Für andere hat es den Vorteil bequem von zuhause oder unterwegs mit jemandem Kontakt aufzunehmen und innerhalb kurzer Zeit sich zum Sex zu verabreden.
Es gibt auch das Gegenteil: Die meisten Menschen trauen sich nicht auf offener Straße jemanden anzusprechen und greifen daher lieber auf das Handy zurück. Sich nach und nach kennen zu lernen und die Vorfreude auf das erste Treffen zu steigern, verursacht einen schönen Gefühlskick. Jedoch kann langes Schreiben auch zu schlechtem Ergebnis führen: Wenn das konstruierte Bild des virtuellen Gegenübers so gar nichts mit dem echten zu tun hat. Eine Absage oder keine Rückmeldung nach langen Chatgesprächen schmerzt zudem mehr als eine Abfuhr nach kurzem Flirt im echten Leben. Dies ist ohnehin der größte Nachteil (manchmal auch Vorteil): die Anonymität im Netz lässt zu, dass man sich nicht mehr melden und nicht auf das Gegenüber empathisch reagieren muss.
Eine Webseite ist zum Beispiel gay-treffen24.com.
Offline
Das Kennen-Lernen ist auch im öffentlichen Raum leichter geworden: Großveranstaltungen wie zum Beispiel der Christopher Street Day (CSD oder Pride genannt)erweitern das Angebot. An solchen großen Events nehmen auch nicht mehr nur Homosexuelle teil. Auch viele Heteros besuchen die Parade (nicht vordergründig um ein politisches Zeichen zu setzen, aber einfach um Spaß zu haben). Das sollte doch ohnehin das Ziel sein, dass unabhängig von sexueller Orientierung ein gemeinsames Feiern ohne Vorbehalte möglich ist! Hier jemanden anzusprechen, ist oft nicht so schwer, weil eine gelöste Stimmung auf der Parade vorherrscht. Zudem führt der Konsum von Alkohol zu weniger Schüchternheit und Beklemmungen.
Heutzutage weisen sich viele Bars und Kneipen als „gayfriendly“ aus. Zudem veranstalten viele Vereinigungen und Organisationen spezielle Mottopartys, die die Gay-Community besuchen kann.
Das Klischee von öffentlichen Klappen als Treffpunkt ist gestrig. Jeder hat unterschiedliche Bedürfnisse und Wünsche. Wenn man sich keiner Szene zugehörig fühlt, kann man den Weg über die Dating Apps gehen. Andere, die sich auch als Teil einer Bewegung oder Community fühlen, besuchen öffentliche Veranstaltungen. Wie groß die Chancen im Vergleich zwischen on- und offline sind, Liebe oder reinen Sex zu finden, bleibt schwer zu beantworten.